Conny
Dabei seit: 03.06.2005 Beiträge: 693 Gestüt: Connys Blue Stars
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Verfasst am: 06.11.2011 09:07 Titel: Kritik für die Ausgabe vom 6.11.2011 |
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Meine Kritik zur Ausgabe der VG-News vom 6.11.2011
Vielleicht ein Wort vorab, bevor ich mich dann in Strudel der Bösartigkeiten begebe.
Oft werden Dinge einfach getan, Worte, Begriffe einfach benutzt, weil wir es immer so getan haben und wir schon längst entfernt davon sind, darüber nachzudenken. Und da geht es doch schon los… …entfernt davon sind… entfernt… ent fernt heisst doch eigentlich genau das Gegenteil von dem, was ich damit meine. Komisch. Entfernt ist doch weg von der Ferne, also nah. Entfernt ist "nah" und nicht weit weg. Aber wenn ich das jetzt so nutzen würde, dann bekäme ich Probleme mit den Lesern des entsprechenden Textes. Die würden mich für entrückt oder besser be-kloppt halten.
Warum nun diese Einleitung?
Mir fehlt bei der News der Mut zum Experiment. Damit meine ich nicht, dass die ganze "Zeitung" experimentell umgestaltet werden sollte – aber mal eine Seite, das wäre ein Anfang. Ansonsten plätschert der Fluss so dahin und entflutet sich im Meer der Gewohnheiten. Das ist schade und ist bei einem derartig gut besetztem Redaktionsteam auch nicht nötig. Allein die Namen verbürgen sich doch für große Potentiale an Kreativität – lasst sie uns – den Leser – einfach öfter sehen.
Ich trete hier nun als erste Zeitungskritikerin auf – kritisiere aber eher ein Magazin. Das mag egal sein, ist es mir aber nicht. Bei einem Magazin kann ich den Farbwahn eher nachvollziehen als bei einer Zeitung. Hier wird auf Seite 1 ein Foto präsentiert und in einen hellbraunen Hintergrund verpackt. Kann ich nicht gut finden. Dieser hellbraunbeigekaramell Hintergrund nimmt auch gleich jede Spannung aus mir heraus. Es ist wie eine Berieselung mit Vögelzwitschern und Meeresrauschen. Ich will aber unbedingt wach bleiben…
Mindestens die ersten Informationen könnten mit einem neutralen Hintergrund, wie es die Seitennamen (Schlagzeilen, Dies und Das Bunte VG-Welt etc.)gut lesbar vormachen, präsentiert werden. So gleitet ein neuer Leser nicht sofort in das Klischee "Bilderbuch mit Texten".
Weil ihr (die NewsRedaktion) das immer so gemacht habt (ich übrigens früher auch) ist das doch kein Gesetz für die Ewigkeit. Wer hätte gedacht, dass der Merkelismus jemals aus der Atomkraft aussteigt? Alles ist möglich, nur es muss eben ausprobiert, getan werden. Warum alle Texte so verpackt werden, dass sie eine Grundstimmung bekommen, ohne dass ich auch nur ein Wort gelesen habe? Das frage ich und das ärgert mich.
Wer hat den Leitartikel nun geschrieben? Libertine oder willow/Willow – wie schreibt es sich richtig? Müssen eigentlich Grinssymbole im Text einer Zeitung sein? Briefe/Emails enden meist mit Grüßen – Leitartikel auch? Im Leitartikel erwarte ich einen Schwerpunkt – in diesem Falle hätte diese Suchmeldung in den Fokus gehört – alles andere lesen wir ja, da braucht es keine extra Anregung. Streut etwa mehr Pfeffer in den Leitartikel. Macht neugierig und lobt nicht schon hier alles. Loben soll der Leser. Euer Lob steckt ja bereits in der Tatsache der Veröffentlichung, sonst käme ja kein Text bis in die Ausgabe.
Der "Inhalt" wird auch immer gleich präsentiert. Gleich langweilig. Spielt doch mal ein wenig mit den Formatierungen. Mittig und aus – wäre das beim Sex auch so – eine schlimme Vorstellung…
Neues in der News!
In der Überschrift steht ein Ausrufezeichen – wo aber bitte bleibt dann der Ausruf? Danach lese ich einen Text, der hätte ruhig mal in der Schriftgröße einen Punkt nach oben gesetzt werden können – sonst liest doch keiner diese News über die News. Der Abschnitt sieht aus, wie ein Karamellbonbon mit schwarzen Punkten.
Diese "Mittig" Setzerei ist bei den Geburtstagen besonders nervig. Das ist für den Blick ungeordnet und – tut mir Leid – eurem Können nicht angemessen. Ihr arbeitet unter eurem Niveau, so geht die Botschaft von der ersten Seite aus: Hauptsache sie ist irgendwie fertig geworden…
Spaß macht der Wetterbericht. Es ist legitim, sich einen großen Partner für die Überschrift zu suchen. Ansprechend danach aber ist der Text. Merkwürdigerweise eignet sich offenbar das Wetter sehr gut, um mit gut gewählten Worten unterhaltend dargeboten zu werden. Der Artikel gefällt mir gut.
Die Kurznachrichten sind sehr wichtig für eine Zeitung, überhaupt für die Medien. Doch auch hier muss ich das Layout bemängeln. Lasst euch doch da mal etwas einfallen. Dieses Bild in der Mitte ist wunderbar und treffend, aber darum herum findet sich ein altes Kleid der Oma VG-News, die vergessen hat, dass es nicht immer nur die Texte sind, die eine Printsache interessant machen, man kann auch mit der Gestaltung einiges bewirken.
Die Vorstellung des neuen Mitarbeiters macht Hoffnung auf ein paar frische Texte, bei denen auch der Lachmuskel des Lesers in Aktion treten kann. Ich wünsche ihm/Ihr Erfolg bei der neuen Aufgabe.
Horoskope fand ich schon immer spannend und falls sich die Texte tatsächlich in jeder Ausgabe ändern, sind sie auch hier ein guter Beitrag im Menu der ausserpferdischen Texte.
Seite 2
Wenigstens der Suchtext hätte es verdient, aus dem Farbeimer herausgehalten zu werden. Ein Steckbrief wäre gut – ich habe diesen Fall auch in xy gesehen. Sehr tragisch und viel wichtiger als alles andere in dieser Ausgabe.
Bei meinem Text halte ich mich zurück, wenngleich ich ihn furchtbar finde und ihn jetzt ganz anders schreiben würde.
The Winner takes ist all…
Unter diesem "Abba Songtitel" zeigt sich nun eine sehr umfangreiche und intensive Arbeit. Ich kann zu diesem Text lediglich sagen, dass er von großem Fleiß zeugt, aber auch stilistisch ist alles sehr ansprechend dargestellt – quadratisch, praktisch, gut – so soll ein Zeitungstext sein.
Shooting Star 52
Ein dreispaltig angebotener Text, der durch den "mittig" angebotenen Text unter der Überschrift etwas unruhig beginnt. Aber dann treten hier die Autoren mit viel Fachwissen und Sachkenntnis auf. Sehr guter Beitrag, auch ansprechend layoutet mit diesen Pferdköpfen. Eine wirklich gute Arbeit, leider auf dem grünen Zwangsteppich.
RL-Profil
Diese Rubrik ist immer abhängig von den Fragen, die hier sicher bereits standardisiert sind. Also lebt dieser Artikel von den Antworten und die sind hier unterhaltend und recht witzig. Eine Rubrik, die der Zeitung gut tut und die sicher viele Fans hat. Mit absoluter Berechtigung, nach meiner Ansicht.
Bunte VG Welt
Wie schade! Wenn das die "Bunte VG-Welt ist, dann sage ich dieser Welt jetzt "Gute Nacht". Was ist da geschehen? Gibt es dafür keine Autoren? Oder habt ihr nur vergessen die ganzen "bunten" Texte in diese Rubrik zu stellen? Zuchtstutengesuche? Ich bin neu hier und suche Pferde? Das sind doch Anfragen die in das Forum gehören. Keine Ahnung, warum diese Beiträge in dieser Rubrik veröffentlicht werden.
VG World Edition
Das Stallinterview besticht durch ausgeklügelte und interessante Fragen. Ich selbst habe keine Ahnung von den Editionen SE und WE – aber das muss auch nicht sein, um diesen Artikel zu mögen. Auch die Antworten sind unterhaltsam und so spielen beide Elemente eine harmonische Informationsmelodie, die ich gern in 14 Tagen mit anderen Antworten wieder lesen werde.
Eure besonderen VG-Pferde
Eine gute Idee, weil es sicher manche auch anregt, mal über das eine oder andere Pferd etwas zu schreiben, schließlich hat man die ja meist eine lange Zeit und kann sich noch Jahre später oft an diese Viecher, die es ja eigentlich nie gab, erinnern. Dass dieser gute Beitrag nun ein esoterisches Gewand tragen muss, ist mir unverständlich.
Leserbriefe
Ein Autor, zwei Briefe. Schade, es sollten viel mehr sein.
Dies und Das
Weihnachtswahnsinn im Oktober
Dieser Text gefällt mir gut. Er berichtet von einem zeitnahen Thema, hat mal nichts mit Pferden zu tun und ist spritzig und humorvoll geschrieben. Schreib bald wieder etwas, Kirsch…
Viele Menschen nutzen das Gedicht oder überhaupt das Schreiben von Texten, um gewisse Phasen im Leben zu überwinden. So gesehen hat das traurige Gedicht und der sensible Text auch stets eine Berechtigung. Manche Barden machen damit sogar ein Vermögen, denke ich an den schweren Weg des Megabarden… upps, hab ich doch glatt den Namen vergessen.
Stall Search 2.0
Leider habe ich keine Ahnung von Pferden und Sätteln und Kaltblut und anderem Blut bei Pferden. Aber was ich wohl sehe und bemerke, ist das Schreibtalent des Engels unseres himmlischen Bösewichts Luzifer. Mit großer und angenehmer Sensibilität wird hier etwas beschrieben, was aus dem Inneren der Autorin spürbar in die Worte und Buchstaben dieses Textes eingeflossen ist. Wenn ein Text eine Seele hat, dann macht es sogar Spaß ihn zu lesen, selbst wenn das Thema fremd ist und die Sachkenntnis gleich Null. Auch die visuelle Ergänzung durch das Bild ist geschickt und - wenn so gewollt - sogar fast perfekt. Müßig sagen zu müssen, dass Lila oder Magenta als Unterbau für diesen schönen Text zu depressiv sind. Ich war schon traurig, als ich noch kein Wort gelesen hatte – nun haben dieser Text und der davor mich wieder ermuntert…
Wie schreibe ich eine Geschichte?
Das macht mir viel Spaß, diesen Text zu lesen. Ich gebe zu, dass ich vieles wovon hier berichtet wird schon kenne, bin aber angenehm überrascht, dass dieses Angebot von Summertime hier zu finden ist. Soll ich noch mal etwas zu dem lila… nene, lieber nicht. Wer sich für diesen Text interessiert – und das sollten ruhig ein paar Leute sein, der möge den kopieren und sich in sein Word überführen, damit er dann auch richtig gelesen und verstanden werden kann.
To be continued – das freut mich sehr…
Longwriter
Hell – Rider
Es wirkt wie eine Belohnung für mich, am Schluss dieser ersten Kritikstudie mit einem Text von Libertine belohnt zu werden. Für eine weitergehende Bewertung an diesem Text aber fehlt mir die Berechtigung, denn was ich in der ersten Lesung bemerkt habe, war derart beeindruckend, dass für diesen Beitrag alles andere als eine positive Kritik deplatziert wäre. Ich werde diesen über alle Kritik erhabenen Text später in Ruhe lesen.
Denkt dran
Ein guter Einfall, dieser Schlussakkord der Redaktion.
Mein Fazit in der Gesamtbewertung nach dem Muster der Deutschen Schulnoten:
3 Minus
Schlussbemerkungen
Das ist keine besonders beruhigende Position, die des Kritikers. Ich habe auch schon einige erleben dürfen, die lediglich aus meinem Mangel an geeigneten Waffen noch heute am Leben sind. Aber auf der anderen Seite sollte folgende Überlegung stehen: Ich will eigentlich auch, dass alles so bleibt wie es ist. Und: Ich könnte es nicht besser machen, vielleicht würde ich sogar auch alles lila färben, weil mir gerade eine Mücke über den Weg geflogen ist.
Ich möchte keinen von euch in der Redaktion belehren, keinen angreifen oder gar beleidigen. Wenn diese Kritik womöglich an der einen oder anderen Stelle eine Hilfe war, dann freut es mich, ansonsten hoffe ich, dass sich viele neue Kritiker finden werden.
Constanze _________________ Direkt zur Zeitung
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